- Poitou
- Poitou[pwa'tu] das, historische Provinz in Westfrankreich, umfasst das fruchtbare, etwa 150 m über dem Meeresspiegel hohe Plateau aus Juragesteinen zwischen dem Armorikanischen und dem Zentralmassiv, das das Pariser und das Aquitanische Becken voneinander trennt (Schwelle von Poitou), sowie das nordwestlich anschließende Küstengebiet Marais poitevin (die poitevinische Marsch); gliedert sich in die Départements Vienne, Deux-Sèvres, Vendée. - Der gallorömische Pictavus pagus, das Gebiet der keltischen Piktonen, wurde 418 westgotisch, 507 fränkisch. Die Grafen von Poitou wurden im 10. Jahrhundert zugleich Herzöge von Aquitanien. Die Heirat der Herzogin Eleonore von Aquitanien (1152) mit Heinrich Plantagenet, Graf von Anjou, der 1154 als Heinrich II. König von England wurde, brachte das Poitou in die direkte Einflusszone der englischen Monarchie. Das Poitou wurde 1224 vom französischen König Ludwig VIII. eingezogen und wiederholt an Königssöhne als Apanage vergeben. 1360-71 nochmals englisch, fiel es 1416 endgültig an die französische Krone.R. Crozet: Histoire du P. (Paris 21970).
Universal-Lexikon. 2012.